Bischof feiert Patronatsfest – Großer Tag für Messdiener aus Wadern
Bischof Ackermann mit der Messdiener-Gruppe aus Löstertal
Trier– Mit einem Gottesdienst im Trierer Dom haben der Trierer Bischof Dr.Stephan Ackermann und zahlreiche Gläubige am Abend des 8. Dezember, demHochfest der ohne Erbsünde empfangenen Jungfrau und Gottesmutter Maria,das Patronatsfest des Bistums Trier gefeiert. In seiner Predigtstellte der Bischof einen Bezug zur derzeit in Kopenhagen tagendenKlimakonferenz her: Er machte deutlich, dass die Verantwortlichen sichschwer täten, vertrauensvoll zu handeln und aufeinander zuzugehen. DasMisstrauen und die Skepsis untereinander machten das schwer.
„Als Einzelne und als Gemeinschaft tun wir uns mit dem ersten Schrittso schwer, weil wir das Misstrauen gelernt haben, weil wir nichtwissen, ob wir am Ende nicht doch betrogen werden“, beschrieb BischofAckermann den „unheiligen Zusammenhang, in den jeder Menschhineingeboren“ sei. „Das ist Erbsünde“, sagte er. Deshalb sei es auchso schwer in der Gemeinschaft der Staaten verbindliche Schritte zugehen. Jeder warte darauf, „wer tut den ersten Schritt, wer kommt alserstes heraus mit irgendeiner Verbindlichkeit, mit irgendeiner Tat, mitirgendwelchen Angeboten.“
Bischof Ackermann wies darauf hin, dass ein Blick auf den Begriff„Klimasünde“ helfen könne, das Hochfest der ohne Erbsünde empfangenenJungfrau und Gottesmutter Maria besser zu verstehen. „Der BegriffKlimasünde erinnert uns daran, dass Sünde nicht nur eine punktuelle Tatist, die, wenn sie bereut und vergeben ist, einfach der Vergangenheitangehört, sondern dass jede Sünde auch eine Wirkungsgeschichte hat, diesich nicht einfach einfangen und auslöschen lässt.“ Was früher begangenworden sei, habe Auswirkungen bis heute. So gelte im Blick auf dieKlima- und Umweltpolitik, dass, selbst dann, wenn die Verschmutzunggestoppt werde, Schadstoffe weiter in der Umwelt wirkten und dieGeschichte von Fehlen und Versagen weiter laufe. „Was für die Umweltgilt, gilt auch für die Innenwelt“, sagte der Bischof weiter. Um diesesMisstrauen zu überwinden, helfe ein Blick auf das Fest der MariaImmaculata: „Die Liebe Marias ist so etwas wie die das Gegengift gegendieses Misstrauen.“ An diesem Fest werde deutlich, dass Gott sich mitder Situation nicht zufrieden gebe, sondern den Menschen zu Hilfekomme. Das Patronatsfest des Bistums Trier hat eine lange Tradition. SchonErzbischof Karl Kaspar von der Leyen (1652-1676) hatte im 17.Jahrhundert das Trierer Land unter den Schutz der Gottesmuttergestellt. 1939 erneuerte Bischof Franz Rudolf Bornewasser die Weihe andie Gottesmutter und erweiterte sie auf die ganze Diözese. 2003erneuerte auch der ehemalige Trierer Bischof Dr. Reinhard Marx dieseWeihe.
Ein großer Tag war das Patronatsfest auch für neun Messdiener derPfarrei Herz-Jesu aus Wadern-Kostenbach. „Herzlichen Dank, dass ihrheute Abend unsere Gemeinschaft verstärkt“, begrüßte Bischof Ackermannzu Beginn des Gottesdienstes Yannik Lauer, Andreas Sänger, Kevin Klein,Max Hoffmann, David Simon, Katharina Klein, Michelle Schnur, FrederikeAdams und Lisa Marie Simon. Das Messe-Dienen im Dom und einanschließendes Treffen mit dem Bischof waren der Preis, den der12-jährige Yannik Lauer aus Wadern-Löstertal bei einem Ideenwettbewerbdes Jugendmagazins „Believe“ gewonnen hatte. Das Magazin hatte einenNamen für die Messdienerseiten gesucht, am Besten gefiel der RedaktionYanniks Vorschlag: Die Messdienerrubrik wird künftig „MiniMix“ heißen.„Es ist alles ein bisschen größer und beeindruckender“, sagte derSchüler der Hermeskeiler Erich-Kästner-Realschule nach dem Gottesdienstund entschuldigte sich, dass er nicht länger bleiben könne: „Ichschreibe morgen eine Französisch-Arbeit.“